1507 – ein teuflisch guter Tropfen taucht zum ersten Mal in den Chroniken auf
Glaubt man einem Märchen Ludwig Bechsteins, so wurde der Schnaps vom Teufel erfunden
Von einem mutigen Mann überwältigt, musste der Beelzebub beim Leben seiner Großmutter schwören, nie wieder eine arme Seele einzufangen. Damit nicht genug, wurde er in den ausgehöhlten Stamm einer Buche eingesperrt. Aus lauter Langeweile ersann der Teufel dort die Kunst des Schnapsbrennens. Und kaum konnte er entkommen, ging er nach Nordhausen, wo er Schnapsbrenner wurde und auch den Stadtbewohnern zeigte, wie man den Branntwein macht. Einen historischen Beleg für diese Geschichte gibt es nicht, doch die Tatsache, dass die Stadt Nordhausen weit über Deutschland hinaus für ihren Korn berühmt wurde, spricht Bände...
Bereits 1507, wenige Jahre nach der Entdeckung Amerikas, berichtete ein Nordhäuser Stadtschreiber über den Kornbranntwein, den er als „gebranntes Wasser“ bezeichnete.
So wissen wir heute, dass in Nordhausen bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts gebrannt wurde. Doch obwohl die Ratsherren schon damals erkannten, dass es sich um einen edlen Tropfen handelte und diesen mit einer Steuer belegten, dem "Bornewynzins", konnte niemand ahnen, wie beliebt der Korn tatsächlich werden sollte. Schon Ende des 16. Jahrhunderts war das Brennereigewerbe ein ausgesprochen wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt Nordhausen.
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